Veranstaltungen am Fasentzischdig


Zwei Kontrahenten beim Gullerschoppen-Ringkampf 1985
Zwei Kontrahenten beim Gullerschoppen-Ringkampf 1985

Der Gullerschoppen

 

Unter der Regie von Rainer Klomfass wurde in den 80er Jahren der weithin bekannte Gullerschoppen ins Leben gerufen. Auf dem Programm standen zünftige Blasmusik, meist von der Herbolzheimer Formation "Schiebegässler", Büttenreden, allerlei Klamauk und Männerballett. Der Zutritt von Weiblichkeit war damals, mit Ausnahme der Bedienungen, die mit großem Zeremoniell vereidigt wurden, strengstens verboten.

Die Gebühr des Eintritts war durch das Vernichten eines Gebrannten zu entrichten, wodurch die Stimmung schon beim Betreten der Festhalle kräftig angehoben wurde. Der Guller, also die Leitfigur der Veranstaltung, hatte alljährlich zwei Getti (Paten), welche die Ehre hatten, die Anwesenden während des Programms mit einem Fass Freibier zu versorgen.

Ab 10:00 Uhr war bereits Einlass, was für alle Organisatoren und Mitwirkenden Stress pur war. Allerdings sorgte nicht der Aufwand für das Sterben des Gullerschoppens. Es wurde vielmehr durch die großen Werbeaktionen deutlich, dass die Narrenzunft ein Publikum bekam, welches wir so eigentlich gar nicht wollten. So wurde es zu einem Ding der Unmöglichkeit, das sorgfältig geplante und zusammengestellte Programm länger als bis 11:00 Uhr am Leben zu erhalten. Die Unruhe, auch durch den hie und da übermäßigen Alkoholgenuss, nahm Formen an, welche ein Weitermachen nicht mehr zuließen. Es hatte mit der Fasent einfach nichts mehr zu tun und so wurde nach dem Gullerschoppen 1990 von den damals Verantwortlichen ein Schlussstrich gezogen und das Spektakel für beendet erklärt.

Die Moschdprob

 

Doch natürlich sollte etwas Anderes an der nun freien Stelle des Gullerschoppens entstehen. Nach vielen schwierigen und nervenaufreibenden Sitzungen des Zunftrates, nach einigen guten und weniger guten Ideen, kam man zu dem Resultat, eine Mostprobe zu veranstalten.

So wurde dann im Jahre 1996 erstmals dazu aufgerufen, eigenen Most zur Prämierung zu stellen. Mit einer Riesengaudi ging die erste Moschdprob im damaligen "Gasthaus zur Sonne" an den Start.

Der Most wurde direkt in den Kellern der teilnehmenden Mostbauern abgeholt, in neutrale Flaschen abgefüllt und versiegelt und schließlich einer unparteiischen Jury unterbreitet. Eine Bewertung der edlen Getränke erfolgte dann in den Kategorien "süffig in Gold", "süffig in Silber" und "süffig in Bronze". Als Preise erhielten die ersten drei Gewinner jeweils einen Hochstamm alter heimischer Apfelsorten.